Chronische Niereninsuffizienz beim Hund

Nachdem ich über Nierenprobleme geschrieben habe, möchte ich hier auf die chronische Niereninsuffizienz beim Hund etwas spezieller eingehen.

Die Nieren übernehmen zahlreiche Aufgaben (auch die Entgiftung) im Körper und sind auch beim Hund lebenswichtige Organe. Allerdings können gerade sie mit zunehmendem Alter zur Schwachstelle werden. Diverse Nierenerkrankungen können die Folge sein. 

Die wohl schwerwiegendste und häufigste Nierenerkrankung beim Hund ist die CNI (chronische Niereninsuffizienz) oder mittlerweile auch CNE (chronische Nierenerkrankung) genannt.

Leidet Ihr Hund unter einer chronischen Niereninsuffizienz? Unsere Experten beraten Sie und Ihren Hund gerne, um eine schnelle Lösung zu finden. Schreiben Sie uns eine E-Mail an info@hundepower.de oder nutzen Sie das Kontaktformular.

In vielen Fällen tritt eine CNI im fortgeschrittenen Hundealter auf und ist hier dann sogar mit die häufigste Todesursache. Davon sind circa 15-20% der älteren Hunde betroffen. Kennzeichnend ist die CNI durch die immer weiter fortschreitende Abnahme der Nierenfunktion (=Insuffizienz). 

Diese Abnahme ist zwar nicht mehr umkehrbar, allerdings lässt sich der Krankheitsverlauf in sehr vielen Fällen verlangsamen.

Dafür ist allerdings eine frühe Diagnose wichtig und eine sofortige und konsequente Therapie. Leider treten die Symptome bei einer chronischen Nierenerkrankung beim Hund erst in einem recht späten Stadium auf. 

Oftmals bleibt diese Krankheit auch lange unbemerkt und verläuft ohne Komplikationen. Treten dann die ersten Symptome einer CNI auf, ist es oftmals schon zu spät, da die Niere dann bereits schwer geschädigt ist und die Lebensqualität des Hundes zwangsläufig beeinträchtigt wird. 

Allerdings kann man, wie bereits erwähnt, vieles tun, um die chronische Niereninsuffizienz zu stoppen und dem Hund ein möglichst angenehmes Leben zu bereiten. Dazu zählt in jedem Fall eine Ernährungsumstellung!

Chronische Niereninsuffizienz Symptome

  • vermehrter Urinabsatz
  • vermehrte Wasseraufnahme
  • verminderter Appetit
  • Dehydratation
  • stumpfes Fell
  • Erbrechen

Der Kreatinin-Wert bei einer Niereninsuffizienz vom Hund

Durch die International Renal Interest Society wurden vier IRIS-Stadien festgelegt, an denen festgestellt werden kann, wie weit das Nierenversagen bereits fortgeschritten ist. Für diese Einteilung ist der Stoff Kreatinin wichtig. Kreatinin wird von der Niere ausgeschieden und ist ein Stoffwechselprodukt aus der körperlichen Muskelaktivität. Ist nun die Nierenfunktion eingeschränkt, steigt auch der Kreatininwert im Blut an, da es ja nun nicht mehr richtig über die Niere ausgeschieden werden kann.

Stadium 1 der CNI beim Hund

Die Kreatininwerte liegen unter 125 mikromol/l und sind nicht auffällig erhöht. Möglicherweise scheidet der Hund zu  viel Protein über den Harn aus oder er hat Probleme bei der Konzentration seines Urins. Auch kann in manchen Fällen der Blutdruck erhöht sein.

Stadium 2 der CNI beim Hund

Es wird vermehrt Harn abgesetzt und der Hund trinkt dadurch auch mehr. Der Kreatininwert liegt bei 125-180 mikromol/l.

Stadium 3 der CNI beim Hund

Die Harnstoffkonzentration im Blut steigt an und jetzt liegen die Kreatininwerte bei 181-440 mikromol/l

Stadium 4 der CNI beim Hund

Wenn der Kreatininwert über 441 mikromol/l ansteigt, dann ist die Nierenfunktion sehr stark gestört. Auch ist jetzt das Allgemeinbefinden des Hundes extrem gestört. Nun ist das Endstadium der Niereninsuffizienz erreicht.

Anämie bei Niereninsuffizienz bei Hunden

Oftmals zeigt sich eine Niereninsuffizienz beim Hund im Blutbild nicht nur durch einen erhöhten Kreatininwert, sondern auch mit einer Anämie (Blutarmut, umgangssprachlich auch Blutmangel)¹, einem erhöhten Blutdruck und anormalen Elektrolytwerten. In den meisten Fällen sind auch bestimmte Eiweiss Enzyme sowie der Blut-Harnstoff-Stickstoff erhöht.

Weiterhin kann ein verdünnter oder konzentrierter Urin ein entscheidendes Merkmal einer chronischen Niereninsuffizienz beim Hund sein. Denn dies ist ein Hinweis darauf, dass die Niere ihren Aufgaben nicht mehr korrekt nachkommt und den Urin demnach nicht mehr richtig verarbeitet.

Röntgen und Ultraschall verraten viel

Um die Form und Größe der Hundeniere(n) und sichtbare Anomalien festzustellen, können am besten Röntgen- oder Ultraschallbilder verwendet werden. Zum Großteil führen Einschränkung der Niere dazu, dass sie abnormal klein wird. Sollte im Gegenzug die Niere vom Hund geschwollen sein, lässt sich dies auch erkennen. Ähnlich verhält es sich auch bei der akuten Niereninsuffizienz.

Nierenwerte Hund Tabelle

Auch bei Hunden liefert ein Blutbild (Hämogramm) wichtige Erkenntnisse, ob eventuelle Nierenprobleme oder Nierenerkrankungen beim Hund vorliegen. Allerdings kann solch ein Blutbild auch durch vielerlei Dinge verfälscht werden. Zeigt sich eine Niereninsuffizienz am Blutbild, ist es oftmals schon zu spät und die Niere/n sind bereits stark beeinträchtigt.

Eine Bioresonanztherapie kann hier helfen, Nierenerkrankungen rechtzeitig festzustellen.

Niereninsuffizienz Hund Blutwerte finden Sie hier: https://www.tierischehelden.de/gesunderhund/blutwerte-beim-hund.html 

Häufige Fragen zur CNI chronischen Niereninsuffizienz beim Hund

Wo sitzen die Nieren beim Hund?

Die Nieren vom Hund sind in Lendenbereichshöhe rechts und links neben der Wirbelsäule zu finden.

Wie die Nierenwerte beim Hund verbessern?

Das oberste Gebot bei einer chronischen Niereninsuffizienz sollte sein, das noch funktionierende Nierengewebe so lange wie möglich zu erhalten.

Ernährung bei Niereninsuffizienzten Hunden

Dazu zählt in jedem Fall eine Ernährungsumstellung mit einer speziellen salzarmen, phosphat- und eiweißreduzierten Nierendiät. Diese sollte so zusammengesetzt sein, dass die erkrankte Niere so wenig wie möglich mit bestimmten Stoffwechselprodukten belastet wird

Auf jeden Fall muss der Hund genug Flüssigkeit aufnehmen. Daher ist Trockenfutter bei einer chronischen Niereninsuffizienz in keinstem Fall empfehlenswert. Denn nehmen nierenkranke Hunde nicht genug Wasser auf, kann es mitunter zum Verlust an Körperflüssigkeiten kommen. Die Folge ist eine noch schlechtere Nierendurchblutung!

So kann eine leichte Insuffizienz sehr schnell zu einer akuten und lebensgefährlichen Niereninsuffizienz (Urämie) werden, welche sofort mit einer intravenösen Flüssigkeitszufuhr behandelt werden muss.

Tipp: Durch Nassfutter, Ernährung selber kochen oder Barfen nimmt der Hund bereits viel Flüssigkeit auf, allerdings sollte zusätzlich immer noch frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen.

Weiterhin können die Nierenwerte mit der Zufuhr von Vitamin A, E, C und Vitamin B-Komplex verbessert werden. Auch sollte Stress für den Hund vermieden werden.

Quellen:

¹ – https://de.m.wikipedia.org/wiki/An%C3%A4mie

Neueste Kommentare

  1. Hessner Herbert zu Chronische Niereninsuffizienz beim Hund
    17. Juni 2023
    Hallo,guten Tag. Unser CairnTerrier ist 14 Jahre und unser Hundefriseur sagt das Unterfell lässt sich nicht mehr Zupfen, und hat den Hund schon 3 mal geschoren. Kann es wirklich sein dass das Unterfell fest bleibt ??? Wer hat einen Tipp zur Fellbehandlung ??? Herzliche Grüße Herbert Hessner
  2. Thomas Link zu Chronische Niereninsuffizienz beim Hund
    22. April 2023
    Liebe Anna, ich stehe gerade vor gleichem Problem! Meine Hündin bekam eine Zeckentablette (Wirkstoff: Afoxolaner) und hatte am folgenden Tag den 1. Anfall (inkl. Bewusstlosigkeit). 2 weitere Anfälle erfolgten zwei Wochen später. Alle drei Anfälle mit geringerer Intensität. Meine Hoffnung ist die (evtl.) Stoppung ab dem Zeitpunkt, wo das Nervengift der Tablette aus dem Körper ist. Wie sind da Deine Erfahrungen? Liebe Grüße Thomas
  3. Nicole Brandt zu Chronische Niereninsuffizienz beim Hund
    22. Februar 2023
    Hallo. Gerade eben lese ich ihre Frage. Wie ist es Ihrem Vierbeiner weiter ergangen? Unser Dusty wurde gerade Not operiert mit Blasensteine. Und nun suchen wir ein geeignetes Essen...eine Unverträglichkeit liegt auch vor. Er isst im Moment Pferd...aber wir müssen dringend umstellen
  4. Manuela zu Chronische Niereninsuffizienz beim Hund
    18. Februar 2023
    Hallo, ich würde ihn zunächst untersuchen lassen. Es kann viele Gründe geben für Inkontinenz, z.b. Zubildungen wie Tumore, Zysten etc., das sollte geklärt sein. Eine Ultraschalluntersuchung ist schmerzfrei und schafft Klarheit. LG Manuela
  5. Ann zu Chronische Niereninsuffizienz beim Hund
    2. Februar 2023
    Mein Hund hat bereits die dritte OP wegen Blasensteinen hinter sich und es ist kein Ende in Sicht füttere seit 2018 Diätfutter erst Royal Canin dann Hills und nun seit zwei Jahren Vet Concept und dennoch bilden sich immer wieder Kalciumoxalate er trinkt ausreichend und setzt ausreichend Urin ab Ich bin sehr traurig, dass mein Hund immer wieder operiert werden muss

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