Hundefutter im Test – Zusammensetzung, Deklaration, Inhalt

Hundefutter im Test lese ich sehr häufig, doch meistens, werden kaum die Inhaltsstoffe richtig angeschaut.

Doch viele Verbraucher fragen mich: Wieviel Rohfett im Hundefutter ist gut? Wieviel Rohprotein braucht ein Hund? Warum Hundefutter mit Rohprotein unter 20 Prozent? Auf was muss man beim Hundefutter achten?

Was sind analytische Bestandteile im Hundefutter? Wozu dienen ernährungsbedingte Zusätze? Was verbirgt sich hinter Ernährungsphysiologischen oder technologischen Zusatzstoffen? Welches Hundefutter ist im Test das Beste?

Sie kommen im Hundefutter-Dschungel nicht klar? Unsere Experten beraten Sie und Ihren Hund gerne, um eine schnelle Lösung zu finden. Schreiben Sie uns eine E-Mail an info@hundepower.de oder nutzen Sie das Kontaktformular.

Gerne möchte ich in diesem Artikel versuchen, diese und noch weitere offene Fragen von besorgten Tierbesitzern so weit wie möglich mit einfachen Worten zu erklären. Denn im heutigen Futterdschungel der Tiernahrungsindustrie und den vielen verschiedenen Aussagen in Foren bzw. im Internet ist es schwieriger denn je sich zurechtzufinden.

[toc]

Im Allgemeinen verunsichern und verwirren diese Aussagen gerade Ersthundebesitzer nur noch mehr, als das sie helfen. Viele Dinge werden auch nur vom Hören-Sagen weitergetrascht, ohne fundiertes Fachwissen.

Mein erster Tipp: Stets alles hinterfragen!

Hundefutter Deklaration

Die Futtermittelverkehrsverordnung (EG-VO 767/2009) regelt die allgemeine Kennzeichnungspflicht von Hundefutter, wobei es es eine große Reihe an Mindestangaben gibt. Mit Sicherheit sind für die Beurteilung des Futters die verwendeten Inhaltsstoffe, als auch die Zusatzstoffe am wichtigsten.

In vielen Fällen muss man allerdings schon Ernährungswissenschaft studiert haben, um überhaupt ein wenig die Deklaration vom jeweiligen Hundefutter zu verstehen – so kommt es mir persönlich jedenfalls vor! Doch eigentlich ist es ganz einfach, das richtige Hundefutter zu finden. Fragen Sie doch einfach mal Ihren Hund…..

Übrigens sagt eine komplette 100 % Deklaration und angemessene Produktbeschreibung viel über die Seriosität des Herstellers aus und kann wiederum als Qualitätsmerkmal für das ganze Futter gesehen werden.

Deklaration von Hundefutter richtig lesen

Entscheidend ist, sich intensiv mit der Deklaration in der Tiernahrung zu beschäftigen und ganz speziell auch die eigene Hundefutter Deklaration zu verstehen bzw. zu hinterfragen!

Zunächst sollte jedem Tierbesitzer der Unterschied zwischen halboffener Deklaration, geschlossener bzw. offener geschlossene Deklaration und Hundefutter mit offener Deklaration klar sein.

Deklaration Tiernahrung

Im Heimtierbereich ist die vollständige offene Deklaration zum Schutz der jeweiligen Rezeptur nicht üblich, sondern diese Art der Deklaration wird fast nur im Nutztierbereich angewendet.

Jedoch spricht man umgangssprachlich schon von einer offenen Deklaration wenn die Prozentangabe nicht in Klammern steht.

Weiterhin gestattet das Futtermittelrecht für Heimtiernahrung eine sogenannte „halboffene Deklaration“ und eine geschlossene Deklaration.

Offene Deklaration Futtermittel

Es muss jede Zutat einzeln aufgelistet sein und auch jeweils der enthaltene Prozentanteil dahinter stehen. Zusammengerechnet müssen alle Zutaten 100% ergeben.

Beispiel: Rindfleisch 80 %, Karotten 20 %

Halboffene Deklaration Futtermittel

Die Prozentzahlen stehen in Klammern. Es befinden sich dann aber keine 50% Fleisch in der gesamten Dose, sondern es wird lediglich angegeben, dass von dem betreffendem Fleisch (wenn es denn überhaupt welches ist) 50% enthalten ist.

Beispiel: Rind (50%), Karotte (40%)

Geschlossene Deklaration

Hier wird die Zusammensetzung laut §13 Anlage 2b der Futtermittelverordnung lediglich nach Futtergruppen aufgeschlüsselt. Die Zutaten sind in absteigender Reihenfolge ihrer Gewichtsanteile aufgelistet. Es gibt keine Mengenangaben in Prozent.

Beispiel: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Getreide, Mineralstoffe, Öle und Fette, Zucker

Aufgabe: Schauen Sie sich Ihr überteuertes “Spezialfutter” für Hunde mit Arthrose, diverser Rassen, Struvitsteinen, Nierenproblemen, Übergewicht usw. mal ganz genau an und vergleichen Sie die Zusammensetzung mit dem normalen Futter dieser Marke.

Hundefutter im Test – Inhaltsstoffe Erklärung

Was ist drin im Hundefutter?

Sicherlich haben Sie auch schon das Eine oder Andere über Rohprotein und Rohasche gehört oder gelesen, wenn es um das Thema Hundefutter geht.

Doch letztendlich ist nicht einzig der Rohprotein Gehalt oder der jeweilige Rohasche Wert ausschlaggebend, sondern die jeweiligen Inhaltsstoffe und Quellen des Hundefutters. Denn auch minderwertige Bestandteile im Hundefutter können diese Werte verfälschen.

Daher ist es extrem wichtig, dass die Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sind.
Im Idealfall sind diese dann auch zu 100% deklariert! Aber auch natürliche Zutaten, wie zu viele Kräuter und/oder Heilpflanzen im Hundefutter, können sich negativ auf die Gesundheit des Vierbeiners auswirken, wenn sie täglich damit (über)gefüttert werden.

Merke: Oftmals werden künstliche Zusatzstoffe hinter E Bezeichnungen versteckt. Sobald man die Zusammensetzung nicht mehr lesen kann (mit gesundem Menschenverstand und ohne nachzuschauen was sich letztendlich hinter der Bezeichnung verbirgt), sollte man die Finger von diesem Futter lassen.

Trockenfutter zu viele Zusatzstoffe

Ganz speziell in den hunderten verschiedenen Sorten von Trockenfutter für Hunde finden sich viele Inhaltsstoffe bzw. Zusatzstoffe, die mit einer gesunden Hundeernährung nichts mehr zu tun haben.

Machen Sie doch mal Ihren persönlichen Hundefutter Test für Ihr Trockenfutter oder Ihr Nassfutter. Können Sie die Zutatenliste ohne Nachzuforschen lesen?

In vielen Fällen können Hunde und auch Katzenbesitzer mit den zahlreichen Bezeichnungen auf dem jeweiligen Futter Etikett nur wenig anfangen. Daher mal ein kleiner Überblick, was sich denn so hinter den verschiedenen Inhaltsstoffen verbirgt.
Wer noch Inhaltsstoffe weiß, die hier nicht aufgeführt sind, kann sich gerne bei mir melden und ich erweitere die Liste.

Liste der meist verwendeten Inhaltsstoffe im Hundefutter Test:

Hundefutter im Test – Zusatzstoffe Erklärung

Zubereitungen, Mikroorganismen und Stoffe, die keine Futtermittel Ausgangserzeugnisse oder Vormischungen sind, gelten als Zusatzstoffe. Sie werden also bewusst zugesetzt.

Einige davon sind sogar extrem wichtig für Hund und Katze. Manche Stoffe (insbesondere Vitamin D3 und ganz speziell Taurin für Katzen) müssen sogar später zum Futter hinzugefügt werden, um auch ausreichend zur Verfügung zu stehen.

Wichtig ist wie immer die natürliche Herkunft und auch die Menge der Zusatzstoffe. Bei einem gesunden Nassfutter, welches aus natürlichen Zutaten besteht, braucht letztendlich kaum etwas hinzugefügt werden, da bereits alles aus den jeweiligen Zutaten zur Verfügung steht und sich der Körper letztendlich selber bedienen kann.

Wohingegen bei Trockenfutter in der Regel stets nachträglich Vitamine und Co.hinzugefügt werden müssen, aufgrund der Herstellungsweise – egal ob extrudiertes oder kaltgepresstes Hundefutter.

Entscheidend ist es also bei den, auf der Verpackung stehenden Zusatzstoffen, zu unterscheiden. Weiterhin gibt es auch nicht kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe, bei denen die Deklaration vom Hersteller freiwillig ist.

Technologische Zusatzstoffe:

Das sind alle Stoffe, die aus verarbeitungstechnischen (technologischen) Gründen zugesetzt werden. Dazu zählen

Sensorische Zusatzstoffe:

Sensorische Stoffe werden zugesetzt, um die Eigenschaften vom Futter zu verbessern, also damit es besser aussieht, riecht oder schmeckt. Hierzu zählen:

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe:

Hierbei handelt es sich um Nährstoffe, die jeder Organismus zum Leben braucht. Zu den ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen gehören:

Erklärung Fleisch und tierische Nebenprodukte

Fleisch sollte bei einem artgerechten und gesunden Hundefutter stets an erster Stelle stehen. Damit dies der Fall ist, wenden manche Hersteller eine kleine List an und unterteilen verschiedene Getreidesorten bzw. deren Darreichungsformen noch einmal.

So wird dann beispielsweise in Maiskleber, Maismehl und Mais unterteilt und das Fleisch rückt dadurch an die erste Stelle.
Doch in der Gesamtsumme ist letztendlich viel mehr Mais enthalten.

Beispiel mit Unterteilung:
40% Rind, 30 % Mais getrocknet, 20% Maismehl, 6% Karotten, 4% Maiskleber
Dasselbe Beispiel ohne Unterteilung:
54 % Mais, 40 % Rind, 6% Karotten

Toller Trick, oder?

Deklaration Fleisch

Aber auch beim Fleisch gibt es die tollsten Schönredetechniken. So handelt es sich bei der Deklaration “Tier”mehl in der Regel um Schlachtabfälle inklusive Hufe, Hörner, Kadaver ect. “Tier”fleischmehl ist da schon besser, denn hier muss es sich wirklich um getrocknetes, gemahlenes Fleisch handeln.

Neuerdings liest man auch öfter von Fleischhydrolysat, was letztendlich ein Fleischersatzstoff, Fleisch oder für Futter verwertbare Schlachtabfälle sein kann.

Tierische Nebenerzeugnisse Definition

Tierische Nebenerzeugnisse haben mittlerweile einen schlechten Ruf. Kein Wunder, ist unter diesem Sammelbegriff doch alles erlaubt. Es können wertvolle Innereien wie Leber, Niere, Pansen, Herz, Lunge usw. sein, aber genauso gut auch Schlachtabfälle, Kadaver, Urin, Hirn, Därme ect.

Wichtig ist, dass auf dem Etikett vom Hundefutter die tierischen Nebenerzeugnisse explizit ausgewiesen sind. Ansonsten Finger weg!

Noch mehr Informationen

Machen Sie doch gleich Ihren eigenen Hundefutter Test mit diesem neuen Wissen!
Ich bin gespannt auf Ihre Kommentare.

Neueste Kommentare

  1. Hessner Herbert zu Hundefutter im Test – Zusammensetzung, Deklaration, Inhalt
    17. Juni 2023
    Hallo,guten Tag. Unser CairnTerrier ist 14 Jahre und unser Hundefriseur sagt das Unterfell lässt sich nicht mehr Zupfen, und hat den Hund schon 3 mal geschoren. Kann es wirklich sein dass das Unterfell fest bleibt ??? Wer hat einen Tipp zur Fellbehandlung ??? Herzliche Grüße Herbert Hessner
  2. Thomas Link zu Hundefutter im Test – Zusammensetzung, Deklaration, Inhalt
    22. April 2023
    Liebe Anna, ich stehe gerade vor gleichem Problem! Meine Hündin bekam eine Zeckentablette (Wirkstoff: Afoxolaner) und hatte am folgenden Tag den 1. Anfall (inkl. Bewusstlosigkeit). 2 weitere Anfälle erfolgten zwei Wochen später. Alle drei Anfälle mit geringerer Intensität. Meine Hoffnung ist die (evtl.) Stoppung ab dem Zeitpunkt, wo das Nervengift der Tablette aus dem Körper ist. Wie sind da Deine Erfahrungen? Liebe Grüße Thomas
  3. Nicole Brandt zu Hundefutter im Test – Zusammensetzung, Deklaration, Inhalt
    22. Februar 2023
    Hallo. Gerade eben lese ich ihre Frage. Wie ist es Ihrem Vierbeiner weiter ergangen? Unser Dusty wurde gerade Not operiert mit Blasensteine. Und nun suchen wir ein geeignetes Essen...eine Unverträglichkeit liegt auch vor. Er isst im Moment Pferd...aber wir müssen dringend umstellen
  4. Manuela zu Hundefutter im Test – Zusammensetzung, Deklaration, Inhalt
    18. Februar 2023
    Hallo, ich würde ihn zunächst untersuchen lassen. Es kann viele Gründe geben für Inkontinenz, z.b. Zubildungen wie Tumore, Zysten etc., das sollte geklärt sein. Eine Ultraschalluntersuchung ist schmerzfrei und schafft Klarheit. LG Manuela
  5. Ann zu Hundefutter im Test – Zusammensetzung, Deklaration, Inhalt
    2. Februar 2023
    Mein Hund hat bereits die dritte OP wegen Blasensteinen hinter sich und es ist kein Ende in Sicht füttere seit 2018 Diätfutter erst Royal Canin dann Hills und nun seit zwei Jahren Vet Concept und dennoch bilden sich immer wieder Kalciumoxalate er trinkt ausreichend und setzt ausreichend Urin ab Ich bin sehr traurig, dass mein Hund immer wieder operiert werden muss

Kommentar verfassen